Im Gespräch mit dem FCI-Beobachter bei der Welthundeausstellung, Nicolas Schwab
Nicolas Schwab
Herr Schwab, dies ist nicht das erste Mal, dass Sie zum FCI-Beobachter der Welthundeausstellung
ernannt wurden. Auch bei der letzten Auflage in Paris, bei der die Welthundeausstellung
der FCI mit 21.718 angemeldeten Hunden einen Rekord verzeichnete, waren Sie dabei.
Mailand verfehlte diesen Rekord mit 19.952 Anmeldungen nur knapp. Was sagen Ihnen
diese Zahlen?
Die Welthundeausstellungen haben zweifellos enorme Ausmaße erreicht. Ich denke jedoch,
dass eine Anmeldezahl von ca. 20.000 Hunden das Maß aller Dinge darstellt. Außerdem
hängt der Erfolg einer Ausstellung nicht immer von der Zahl der Anmeldungen, sondern
auch von dem ab, was man den Ausstellern und ihren Hunden bietet.
Dass sich die Zahlen um einige hundert unterscheiden, dürfte auf mehrere Faktoren
zurückzuführen sein, darunter die geographische Lage, die Jahreszeit und insbesondere
– was die letzten Jahre angeht – die kritische politische und Sicherheitslage in
verschiedenen Ländern.
Was ist nach Ihrer Einschätzung das Für und Wider in Bezug auf eine Verbindung mit
der Mailänder Weltausstellung 2015?
Was eine Verbindung mit der Weltausstellung angeht, sehe ich weder Vor- noch Nachteile.
Das Interesse der Hundeaussteller und der Besucher der Weltausstellung unterscheidet
sich beträchtlich. Der Hundeaussteller verbringt eine hektische Arbeitswoche und
ist nicht unbedingt interessiert daran, seinem Hund bzw. seinen Hunden und noch
weniger sich selbst weitere Strapazen zuzumuten. Die Besucher der Weltausstellung
sind nach der Besichtigung der Pavillons der einzelnen Länder mit Sicherheit erschöpft.
Da erscheint ein zusätzlicher Besuch bei der Hundeausstellung nicht unbedingt so
verlockend. Die Presseorgane waren vermutlich die einzigen, die den Besuch beider
Ausstellungen nicht scheuten.
Haben Sie besondere Anmerkungen zu den Ausstellungshallen?
Die Ausstellungshallen waren einwandfrei und riesig! Der fast zu große Ehrenring,
die angenehmen Temperaturen, die Zonen für die Besucher, die zahlreichen Stände,
die Informationsschalter in den einzelnen Hallen, die Anordnung und Oberfläche der
Arenen, die einwandfreien sanitären Anlagen, die Auslaufmöglichkeiten für den Hund
außen und insbesondere die Sauberkeit und Hygiene der Innen- und Außenflächen –
alles war perfekt.
Würden Sie sagen, dass die Welthundeausstellung für alle (d.h. Aussteller, Richter,
Besucher, Presse usw.) ohne Probleme verlaufen ist?
Abgesehen von einigen unzufriedenen und aggressiven Ausstellern, die jede Kleinigkeit
mit der Faust regeln wollten und sogar die Anwesenheit der Polizei heraufbeschworen,
fühlte ich mich wohl und zufrieden. Als ich am Montag wieder nach Luxemburg kam,
hatte ich das Gefühl, meine Mission erfüllt zu haben.
Ich kann die ENCI für diese mustergültige Organisation nur beglückwünschen. Bravo
und weiter so!
Vielen Dank, Herr Schwab für dieses Gespräch.
Interview: Marie Luna Durán
FCI Marketing und Public Relations Manager