Sehr verehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser:

die Generalversammlung der FCI 2015 hat mir erneut ihr Vertrauen ausgesprochen und mich zum Präsidenten des weltweit bedeutendsten Hundeverbands wiedergewählt, eine Ehre, für die ich mich herzlich bedanke!

Meine Verpflichtung, mich mit allen Kräften für unsere Grundsätze einzusetzen, besteht unverändert weiter. Heute mehr denn je gehört es zu meinen vorrangigen Aufgaben, die Rechte unserer Hunde und ihrer Halter zu verteidigen, über ihre Gesundheit zu wachen und weltweit ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was ein gesunder Hund in unserer Gesellschaft bedeutet. Ich bin sicher, dass Sie mich alle dabei unterstützen werden.

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Rafael de Santiago
Präsident der FCI
Im Gespräch mit dem FCI-Beobachter bei der Welthundeausstellung, Nicolas Schwab

Nicolas Schwab
Herr Schwab, dies ist nicht das erste Mal, dass Sie zum FCI-Beobachter der Welthundeausstellung ernannt wurden. Auch bei der letzten Auflage in Paris, bei der die Welthundeausstellung der FCI mit 21.718 angemeldeten Hunden einen Rekord verzeichnete, waren Sie dabei. Mailand verfehlte diesen Rekord mit 19.952 Anmeldungen nur knapp. Was sagen Ihnen diese Zahlen?

Die Welthundeausstellungen haben zweifellos enorme Ausmaße erreicht. Ich denke jedoch, dass eine Anmeldezahl von ca. 20.000 Hunden das Maß aller Dinge darstellt. Außerdem hängt der Erfolg einer Ausstellung nicht immer von der Zahl der Anmeldungen, sondern auch von dem ab, was man den Ausstellern und ihren Hunden bietet.
Dass sich die Zahlen um einige hundert unterscheiden, dürfte auf mehrere Faktoren zurückzuführen sein, darunter die geographische Lage, die Jahreszeit und insbesondere – was die letzten Jahre angeht – die kritische politische und Sicherheitslage in verschiedenen Ländern.


Was ist nach Ihrer Einschätzung das Für und Wider in Bezug auf eine Verbindung mit der Mailänder Weltausstellung 2015?

Was eine Verbindung mit der Weltausstellung angeht, sehe ich weder Vor- noch Nachteile. Das Interesse der Hundeaussteller und der Besucher der Weltausstellung unterscheidet sich beträchtlich. Der Hundeaussteller verbringt eine hektische Arbeitswoche und ist nicht unbedingt interessiert daran, seinem Hund bzw. seinen Hunden und noch weniger sich selbst weitere Strapazen zuzumuten. Die Besucher der Weltausstellung sind nach der Besichtigung der Pavillons der einzelnen Länder mit Sicherheit erschöpft. Da erscheint ein zusätzlicher Besuch bei der Hundeausstellung nicht unbedingt so verlockend. Die Presseorgane waren vermutlich die einzigen, die den Besuch beider Ausstellungen nicht scheuten.


Haben Sie besondere Anmerkungen zu den Ausstellungshallen?

Die Ausstellungshallen waren einwandfrei und riesig! Der fast zu große Ehrenring, die angenehmen Temperaturen, die Zonen für die Besucher, die zahlreichen Stände, die Informationsschalter in den einzelnen Hallen, die Anordnung und Oberfläche der Arenen, die einwandfreien sanitären Anlagen, die Auslaufmöglichkeiten für den Hund außen und insbesondere die Sauberkeit und Hygiene der Innen- und Außenflächen – alles war perfekt.


Würden Sie sagen, dass die Welthundeausstellung für alle (d.h. Aussteller, Richter, Besucher, Presse usw.) ohne Probleme verlaufen ist?

Abgesehen von einigen unzufriedenen und aggressiven Ausstellern, die jede Kleinigkeit mit der Faust regeln wollten und sogar die Anwesenheit der Polizei heraufbeschworen, fühlte ich mich wohl und zufrieden. Als ich am Montag wieder nach Luxemburg kam, hatte ich das Gefühl, meine Mission erfüllt zu haben.

Ich kann die ENCI für diese mustergültige Organisation nur beglückwünschen. Bravo und weiter so!


Vielen Dank, Herr Schwab für dieses Gespräch.

Interview: Marie Luna Durán
FCI Marketing und Public Relations Manager